🟢⚪️Das Halbfinale der Playoffs in der Rollhockey Bundesliga🟢⚪️

🟢⚪️Das Halbfinale der Playoffs in der Rollhockey Bundesliga🟢⚪️

26. Mai 2024 Aus Von Tülay Skiba

Das Halbfinale der Playoffs in der Rollhockey Bundesliga nahm am Samstag, den 20.04., in der Hülser Bonhoefferhalle seinen Auftakt. Der Aufsteiger aus Hüls hatte den amtierenden Meister, die SKG Herringen, zu Gast.

Zufrieden mit der regulären Saison, den Ergebnissen, aber allem voran den Leistungen, war die Vorfreude auf die Playoffs beim HSV riesig. Zumal man in der ersten Saison zurück in der höchsten deutschen Spielklasse den besten Tabellenplatz erreichen konnte, der in der 1. Bundesliga vom HSV Krefeld jemals erreicht wurde. Nichtsdestotrotz war man sich bewusst, dass man als Außenseiter in die Playoffs starten würde. Was schon vor Anpfiff klar wurde, war allerdings, dass die Hülser alles geben würden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Das Spiel begann seitens Krefelds eher verhalten. Ein wenig Nervosität war doch spürbar, und die Favoriten aus Herringen versuchten von Beginn an, die Defensive der Hausherren um Fynn Hilbertz im Tor zu knacken. Zum Ärger von Trainer Tobi Wahlen mündete dies dann in der 3. Minute im ersten Gegentor durch die Gäste nach einem gut ausgespielten Konter. Das führte dazu, dass die Hülser zwar kämpferisch im Spiel waren, aber spielerisch noch nicht so richtig ins Spiel finden konnten. Die Herringer scheiterten zwar weiterhin zum Großteil an den beherzten Abwehraktionen der Krefelder oder am starken Schlussmann Fynn Hilbertz, jedoch kamen mit fortschreitender Spielzeit auch die Hülser immer häufiger zu gefährlichen Offensivaktionen. Dann wurde es in der 11. Minute erneut bei einem Herringer Konter brenzlig, als Max Hendricks ein Stück zu beherzt verteidigte und eine strittige blaue Karte sah, woraufhin er für 2 Minuten auf die Strafbank musste. Der anschließende direkte Strafstoß führte zu keinem weiteren Gegentreffer des HSV, und auch die 2-minütige Unterzahl konnten David Hausch, Nils Hilbertz und Daniel Quabeck relativ problemlos überstehen. Doch direkt nachdem der vierte Mann in der 13. Minute wieder auf dem Spielfeld stand, musste Fynn Hilbertz nach einem Abstimmungsfehler von Quabeck und Hausch ein zweites Mal hinter sich greifen. Der Gegentreffer war womöglich weniger ein Rückschlag als ein Weckruf. Denn in der darauffolgenden Minute, als David Hausch einen Schuss aus dem Rückraum aufs Tor brachte, konnte Nils Hilbertz vor dem Tor den Ball gekonnt und unhaltbar für den gegnerischen Torhüter ins Herringer Tor lenken. Angepeitscht von den heimischen Fans, die an diesem Tag zu Höchstleistungen auf den Tribünen aufliefen, konnte Nik Fichtner in der 15. Minute direkt nachlegen und aus dem Halbfeld den Ball erneut in die gegnerischen Maschen jagen. Jetzt waren die Hausherren endgültig im Spiel angekommen. Es folgten bis zum Pausenpfiff Torchancen auf beiden Seiten. Zuerst erzielten die Gäste das 3. Tor und die erneute Führung in der 19. Spielminute. Zwei Minuten später konnte allerdings Max Hendricks nach schöner Vorarbeit durch Nik Fichtner den Ausgleich zum 3:3 erzielen, was auch der Halbzeitstand war.

Die zweite Spielhälfte sollte zwar weniger Tore bieten, aber weniger Torchancen gab es keinesfalls. In den ersten Minuten passierte in der zweiten Hälfte zwar nicht viel, aber in der 30. Spielminute erhielt die SKG einen erneuten Strafstoß nach einem Foul durch Nik Fichtner und konnte erneut in Führung gehen. Danach gingen die Gäste immer mehr dazu über, Zeit von der Uhr zu nehmen und zu versuchen, möglichst lange in Ballbesitz zu bleiben, denn auch sie waren sich spätestens jetzt der Gefahr, die von den Hülsern ausging, bewusst. Die Heimmannschaft versuchte natürlich alles, um wieder ins Spiel zu kommen, fuhr gute Konter, aber konnte keinen weiteren Treffer erzielen. So verging immer mehr Spielzeit, und die Niederlage für den HSV bahnte sich an. Doch in der letzten Spielminute nahm Trainer Wahlen den Torwart vom Feld, um einen weiteren Spieler zu bringen. Nils Hilbertz und Nik Fichtner nutzten die Überzahlsituation perfekt. Sie konnten die Gegner auf der linken Spielfeldseite binden, und so öffnete sich für David Hausch die komplette rechte Seite, den er zu nutzen wusste, und 50 Sekunden vor Abpfiff erzielte er den Ausgleich.

Das Spiel wurde also mit zweimal 5 Minuten Verlängerung fortgesetzt. Auch wenn auf beiden Seiten zu spüren war, dass es bis hierhin ein intensives Spiel war, sah man auf beiden Seiten Versuche, nochmals in Führung zu gehen. Die beste Chance bis zur letzten Spielminute hatten die Hülser, die nochmals einen Schuss ans Aluminium setzten. In der letzten Spielminute wollten die Gäste das Spiel dann jedoch endgültig beenden, und mit mehreren starken Einzelaktionen kamen sie nochmals zu guten Torchancen, hatten jedoch keine Mittel, um Fynn Hilbertz einen weiteren Treffer einzuschenken. 10 Sekunden vor Spielende führte dann auch ein Konter von Daniel Quabeck und Mattia Hackel nochmal zu einer letzten Chance für den HSV, doch auch der Torwart der Gäste konnte sich nochmal auszeichnen. Es folgte ein erneuter Abpfiff, und es war immer noch kein Sieger gefunden. Somit musste man zum Penaltyschießen antreten. Fünf Schützen auf jeder Seite sollten zunächst versuchen, Treffer zu erzielen. Für den HSV trafen Hausch und Fichtner gekonnt vom Punkt. Auch Hilbertz musste einmal hinter sich greifen, bevor der fünfte Schütze der Gäste antrat. Hilbertz konnte dem langen Rollhockeyabend mit einer weiteren Parade ein Ende setzen, oder es würde weitergehen. Der Schütze der SKG trat an, schoss, und Hilbertz parierte und wurde zum Matchwinner der Krefelder. Die Emotionen aus einem langen Spiel brachen bei Mannschaft und Fans heraus, und man konnte den Sieg im ersten Spiel des Playoffhalbfinales feiern.

Schon am nächsten Samstag, den 27.04.2024, um 18 Uhr, geht es weiter, und die Hülser werden bei den Herringer (Hamm-Herringen – Glückauf-Halle) gastieren. Bei einem Sieg stünden die Krefelder im Finale, bei einer Niederlage folgt ein drittes Entscheidungsspiel am Sonntag, den 28.04.2024, um 16 Uhr. Der Spielort wäre erneut Hamm Herringen.

Foto: Kira Böcker